Microsoft Fabric auf den ersten Blick

Vor fast einem Jahr hat Microsoft auf der hauseigenen BUILD Conference ein neues Produkt namens Microsoft Fabric vorgestellt. Nachdem Fabric seit November 2023 für alle Kunden zur Verfügung steht und ausgiebig getestet werden konnte, beleuchtet dieser Artikel was dieses Tool ausmacht und welche Probleme im Unternehmen damit gelöst werden können.

Was ist Microsoft Fabric?

Microsoft Fabric ist ein Software-as-a-Service (SaaS) Angebot zur zentralen Verwaltung und Analyse aller Arten von Unternehmensdaten. Es bündelt zahlreiche etablierte und neue Dienste von Microsoft in einer Lösung, die die Sammlung, Verarbeitung und Auswertung von Daten in einer zentralen Anwendung ermöglichen. Hierbei sind die eingebundenen Dienste darauf optimiert, nahtlos zusammenzuarbeiten. Dies verringert den Bedarf an selbst programmierter Logik und erhöht die Geschwindigkeit, in der Erkenntnisse aus Daten jeder Größenordnung gewonnen werden können.

Die zentrale Rolle spielt hierbei OneLake, der zentrale Speicherort für alle Daten die in Fabric importiert oder erzeugt werden. Dieser sorgt dafür, dass alle dort gespeicherten Daten für das gesamte Unternehmen in einem einheitlichen Format zugänglich gemacht werden können.

Welche konkreten Probleme löst Microsoft Fabric?

Durch den zentralisierten Ansatz von Microsoft Fabric und dem OneLake ergeben sich zahlreiche Vorteile zu den bisherigen Individuallösungen, die sich in vielen Unternehmen über Abteilungen hinweg etabliert haben. Hier eine nicht abschließende Auflistung and Benefits:

  • Eine einheitliche User Experience
    Die Benutzer können alle Funktionen innerhalb der Fabric App abrufen und müssen nicht in unterschiedliche Web Apps wechseln oder gar zusätzliche Programme installieren. Dies kann unter anderem die Einarbeitungszeit deutlich verkürzen.
  • Keine Datenduplizierung
    Durch die Speicherung aller Daten im OneLake im einheitlichen Delta-Parquet Format können alle Personen und Fachbereiche im Unternehmen ohne Duplizierung auf dieselbe Datenquelle zugreifen. Dies spart Speicherplatz und somit bares Geld und erhöht die Datenkonsistenz, also die Qualität der Daten.
  • Auffindbarkeit von Daten
    Durch die zentrale Speicherung der Daten können diese im Unternehmen auch einfacher auffindbar gemacht werden. Durch die integrierte Suche können Datensätze gefunden und sofort weiterverarbeitet werden, ohne dass aufwändig Zugriff auf Datenbanken oder Dokumente erfragt und manuell bearbeitet werden muss. Zudem lassen sich qualitativ hochwertige Datensätze explizit für alle sichtbar als „Empfohlen“ markieren.
  • Zentrale Zugriffssteuerung
    Über den OneLake kann der Zugriff auf Daten für Benutzer zentral geregelt werden. Dies wird automatisch in den unterschiedlichen Sub-Diensten durchgesetzt und gilt auch für hiervon abgeleitete bzw. weiterverarbeitete Datensätze.
  • Zentrales Monitoring
    Über den Monitoring Hub (auf Deutsch auch Überwachungshub genannt) lassen sich alle Aktivitäten in Fabric überwachen, wie z.B. die Ausführung von Datenpipelines, Dataflows, Notebooks oder Spark-Auftragsdefinitionen.
  • Sicherheit und Governance
    Fabric ist als SaaS vom Microsoft umfassend geschützt. Alle Daten werden stets verschlüsselt gespeichert und übertragen. Benutzer melden sich via Microsoft Entra ID an und können so z.B. via Multifaktor-Authentifizierung oder IP-Ranges zusätzlich abgesichert werden. Des weiteren stehen Werkzeuge zur Verfügung um zahlreiche Compliance Standards zu erfüllen. Weitere Informationen
  • Zentrale Abrechnung
    Durch das SaaS Modell laufen alle entstehenden Kosten an einem Punk zusammen. So können die Gesamtkosten deutlich einfacher überblickt werden als wenn jede Abteilung eigene SQL Datenbanken einer separaten Azure Subscription betreibt.

Im zweiten Teil dieser Artikelserie werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Dienste, aus denen Microsoft Fabric besteht.

Veröffentlicht von

Thomas

Developer, Microsoft Azure MVP

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